WBX: Problem mit Ventilgrundeinstellung nach WMD-Wechsel

thogall @, Zwischen Osnabrück und Oldenburg, Dienstag, 06. Oktober 2009, 21:00 (vor 5764 Tagen)

Hallo,

nach dem Wassemanteldichtungswechsel an meinem 2,1l MV sprang er zunächst nicht an. Auf anraten aus dem Forum habe ich die Grundeinstellung neu gemacht. Zunächst die Einstellschrauben kompellt gelöst, dann bis sie anliegen wieder reingedreht. Beim 1. Zylinder angefangen und dann jedesmal 90° weiter und die die Zylinder der Reihe nach durch. Dann gestartet (ging auch und lief auch, aber klackerte) und ein bißchen laufen lassen. Nun die Deckel wieder runter und 1,5 Umdrehungen (Tipp aus dem Forum) wieder reingedreht. Reihenfolge wie oben. Deckel drauf, gestartet und nix... :-)

Nochmal Deckel runter alle eine halbe Umdrehung wieder raus, Deckel drauf und nix...

Nochmal Deckel runter alle eine weitere halbe Umdrehung wieder raus, Deckel drauf und er springt an, schüttelt sich fürchterlich und geht ohne Gasgeben wieder aus...

Habe dann noch viermal gestartet und je einmal einen Zündkerzenstecker abgezogen - immer dasselbe, außer beim dritten Zylinder da ist er dann nicht mehr angesprungen. :-)

Gefühlt hat er beim durchdrehen von Hand nicht auf allen Zylindern gleich starke Kompression...

Tja und nu - was kann da passiert sein?

Habt ihr Ideen dazu?

Noch eine Frage zu den Einstellschrauben: müssen die nur anliegen oder ein Minimum an Vorspannung haben? Bei zweien, kann man sie sehr weit reindehen, bevor sie "schwer zu drehen sind"

Vielleicht kann mir ja jemand weiter helfen?

Danke und Grüße
Karsten #10

WBX: Problem mit Ventilgrundeinstellung nach WMD-Wechsel

Powerbully @, Dienstag, 06. Oktober 2009, 21:54 (vor 5764 Tagen) @ thogall

Moin Karsten,
Sitzen die Stangen sauber in hren Pfannen? Genauestens Kontrolieren.
Unten drinn am Stößel kann sie schon mal daneben sitzen.
Grundeinstellung :
Jeweils Zylinder auf OT.
Schraube auf Kontakt drehen.
Dann zwei Umdrehungen zusätzlich.
Nach dem Einstellen eine halbe Std. warten.
Der Öldruck in den Stößeln muß sich abbauen.

Gruß klaus

WBX: Problem mit Ventilgrundeinstellung nach WMD-Wechsel

Red Star, Donnerstag, 08. Oktober 2009, 13:01 (vor 5762 Tagen) @ thogall

Standardfehler bzw. steht das in zwei von drei T3-Büchern ebenfalls falsch oder unscharf. Besser ist Herleiten können:

Weil es sich um einen 4-Takter handelt, dreht der Verteiler => die Nockenwelle mit halber Kurbelwellen-Drehzahl. Eine Nockenwellen-Drehung sind also 720° Kurbelwellendrehung.

Für die einzelnen Zylinder muß man daher immer 180° weiter drehen und dabei die Reihenfolge 1-4-3-2 einhalten.

OT 1.Zylinder findet man, wenn sich beim ersten Zylinder über eine ganze KW-Umdrehung die Kipphebel nicht bewegen - denn vor OT wird verdichtet, danch verbrannt. Dazu müssen die Ventile zu sein. OT liegt dann in der Mitte dieser KW-Umdrehung. Weil die Ventile harmonisch bewegt werden und der Öffnungsbeginn Auslegungssache ist, nimmt man die OT-Marke an der Riemenscheibe als Referenz - sie muß über der Kurbelgehäuse-Teilung liegen.

Ventilspiel würde ich alle 2 Jahre überprüfen. Irgendeine von den 8 Einstellschrauben ist immer schlecht gehärtet und läuft ein. Neben Gemischverteilung und Zündungsproblemen die häufigtse Ursache für unrunden Leerlauf und Aufschaukeln bei Lastwechseln.

Bitte auch 2 Umdrehungen reindrehen. Die entsprechende Kraft entscheidet darüber, ob ein Hydrostößel einwandfrei von der kämmenden Nocke durchgedreht wird. Davon hängt beider Verschleiß ab...

Grundsätzlich auch beachten, daß eine einmal gezogene Verteiler-Antriebswelle bei nicht fachgerechtem Einbau für anhaltende Unterhaltung sorgen kann. Dann hilft nur noch Herleiten können...

mfG.