Material Kurbelgehäuse LBX

Hans, Donnerstag, 15. Oktober 2009, 19:40 (vor 5568 Tagen)

Hallo zusammen,

ich habe mal eine ganz dumme Frage bezüglich den Schrauben in den Luftboxer Motoren Typ 1 und Typ 4:

Ich erzählte einem Kollegen neulich, dass das Kurbelgehäuse von meinem Motor aus einer Magnesium-Legierung sei, worauf dieser mich fragte, ob ich hoffentlich beim zusammenschrauben keine Stahlschrauben verwendet hätte wegen der Korrosion. Daran hatte ich überhaupt nicht gedacht, konnte mich aber nicht erinnern, dass die alten Schrauben aus Alu waren, bzw speziell behandelt (eloxiert). Bei den Stehbolzen bin ich mir sogar recht sicher, dass die leicht angerostet waren und die aus Alu, wäre auch etwas zu schwach...

Jetzt bin ich erstmal verwirrt und frage mich, ob mir jetztt der Motor unter dem *** wegoxidiert.

Kann mich wer mal aufklären? Mir kommt das gerade ein wenig spanisch vor, da ich im Zusammenhang mit VW Motoren noch nie was gehört habe in Punkto keine Stahlschrauben, auf der anderen Seite ist mir das Thema galvanische Zelle bei Magnesiumlegierungen nicht unbekannt.

Gruß

Hans

Material Kurbelgehäuse LBX

Micha(el T2b) ⌂ @, Rheinland-Pfalz, Donnerstag, 15. Oktober 2009, 20:03 (vor 5568 Tagen) @ Hans

Hallo Hans,

das mit der Magnesium-Legierung stimmt auf jeden Fall, das habe ich in einem meiner Bücher auch so drinne stehen. Über Schrauben habe ich mir noch nie gedanken gemacht, ich hatte entweder komplette Sätze vom Tuner oder alte MOtor-Schrauben. Aber jetzt wo Du es sagst: Die neuen waren richtig hell (beschichtet) gewesen. Nur die Stehbolzen der Zylinder rosten fest - die sind anscheinend aus Stahl. Da tropft mein aktueller Motor. Beim Überholen habe ich 2 Stehbolzen nicht rausbekommen, die waren zu arg festgegammelt. Jetzt weis ich auch warum das passiert...

Herzliche Grüsse
Micha(el T2b)
Bulli Gespann HP

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Material Kurbelgehäuse LBX

Roman ⌂ @, Wien, Sonntag, 18. Oktober 2009, 09:24 (vor 5565 Tagen) @ Hans

Das Kurbelgehäuse ist beim Typ 1 aus Magnesium mit Aluminium- und Silizium-Anteilen, beim Typ 4 aus einer Aluminium-Legierung; in beiden Fällen aus Gewichtsgründen, da Käfer und Porsche mit einem Graugußmotor im Heck eher unfahrbar gewesen wären. Magnesium deshalb, weil es in der Vor- und Nachkriegszeit (und immer noch) billiger war als Aluminium.
Zur Korrosion: vor allem im Aluminium (Zylinderköpfe) rosten die Stehbolzen fest. Der Motorblock selbst ist von Korrosion nur oberflächlich ("Patina") betroffen, wegrosten tut da meistens nur die Verblechung. Die Gewinde mit etwas Anti-Seize o.ä. bestreichen schadet sicher nicht, dann kann man das Ganze später auch wieder lösen.

Grüße,
Roman

Stehbolzen werden glühend losgeschraubt

Jens Flensburg @, Montag, 19. Oktober 2009, 18:01 (vor 5564 Tagen) @ Roman

"Der warme Schlüssel"
ist ein altbekanntes Hausmittel jeder Werkstatt, damit ist der Sauerstoff/Acetylen Brenner gemeint, der als Schweissgerät einen Stehbolzen mitsamt Mutter auch zum glühen bringt. Die warme Methode hilft beim lösen.

Es kommt auch oft vor, daß ein Stehbolzen abbricht. Dann wird auf 8,5 mm aufgebohrt und mit 10 mm Gewindeschneider ein neuer Stehbolzen 10 / 8 mmm eingedreht. Dieser Bolzen hat auf der einen Seite 10 MM Gewinde und auf der anderen Seite 8 MM Gewinde.

Die Legierung leider insbesondere unter Ethanol / MethanolBetrieb (Brasilien) der Rest ist unwichtig.

Jens